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Teleologischer Gottesbeweis

Teleologischer Gottesbeweis

Gliederung

Aufgabenstellung

Stelle den teleologischen Gottesbeweis anhand einem oder mehrerer Autoren/Philosophen dar. Arbeite hierzu zentrale Momente der Beweisführung und ihre Argumentationsstruktur heraus. Beurteile den/die von Dir gewählten teleologischen Gottesbeweis/e anschließend, indem Du Deine Darstellung um eine (schon bestehende) Kritik ergänzt.

Dokumentation

Aufbau Der Präsentation

  • Die Uhrmacher-Analogie (William Paley) (2 Minute)
  • Was ist der teleologische Gottesbeweis? (1 Minute)
  • Weitere Theorien von den anderen Vertretern nennen (2 Minuten)
  • Wendung zur Kritik (alles was gesagt wurde, widerlegen) (2.5 Minuten)
    • Fragen, ob Sie mit der Argumentation zufrieden sind.
  • Weitere Gegenargumente nennen
  • Fazit (1.5 Minuten)
  • Welche klassischen Gottesbeweise gibt es noch? (0.5 Minuten)
    • Die anderen Themen wären etwas für eine weiter Pl

Präsentationsinhalt

Handout

Präsentation Stichpunkte

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Die Klassischen Gottesbeweise (nach Kant)

  • ontologischer Gottesbeweis
    • Gott ist das vollkommenste Wesen, das vorgestellt werden kann.
    • Existenz ist eine Eigenschaft, die ein Wesen haben kann.
    • Es ist vollkommener, zu existieren, als nicht zu existieren.
    • Wenn Gott als vollkommenstes Wesen vorgestellt wird, dann muss er auch die Eigenschaft der Existenz haben.
    • Folglich existiert Gott.
  • kosmologischer Gottesbeweis
    • Alles hat eine Ursache / eine Grund.
    • Das Universum hat irgendeinmal angefangen zu existieren.
    • Somit hat das Universum einen Anfang aber auch einen Grund bzw eine Ursache zu existieren.
  • teleologischer Gottesbeweis
    • Beobachtung der Welt
      • Die Welt ist sehr geordnet und strukturiert
    • Es muss einen Designer geben der diese Welt geschaffen hat
    • Denn die Warscheinlichkeit, dass alle Faktoren perfekt stimmen und das Leben zu ermöglichen ist so klein, dass es einen Designer geben muss.

Begriffserklärung

Analogieschluss

Prämisse 1: As und Bs sind sich ähnlich.

Prämisse 2: As haben die Eigenschaft F.

Konklusion: Bs haben ebenfalls die Eigenschaft F.

⇒ Beobachtung von Ähnlichkeiten zwischen Dingen

Syllogismus

Prämisse 1: As haben die Eigenschaft F.

Prämisse 2: B ist ein A.

Konklusion: B hat die Eigenschaft F.

Weltauschauungen

  • Atheist: glaubt nicht an die Existenz von Göttern oder einer höheren Macht.
  • Theist: glaubt an die Existenz eines oder mehrerer Götter oder einer höheren Macht
  • Agnostiker: glaubt nicht an Gott

Teleologisch

Der Begriff “teleologisch” setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen: “telos” (Ziel) und “logos” (Wort oder Lehre).

Gott

  • Höchste Macht oder Wesenheit
  • jenseits des materiellen Universums (Fachwort: Transzendente Existenz)
  • Schöpfer und Herrscher des Universums
  • Quelle von moralischer Autorität und spiritueller Erleuchtung
  • Unterschiedliche Definitionen je nach religiösen Überzeugungen und theologischen Traditionen.

Der Teleologische Gottesbeweis

Der teleologische Gottesbeweis ist der

Struktur

Das Universum hat die und die Eigenschaften, daher existiert ein Planer [10].

Argument

  • Beobachtung von Zweckmäßigkeit und Ordnung in der Natur
  • Diese Eigenschaften können nicht zufällig entstanden sein, sondern erfordern eine intelligente Ursache (intelligenter Designer, Planer)
  • Diese intelligente Ursache wird als Gott (Schöpfer) interpretiert
  • Die Zweckmäßigkeit und Ordnung in der Natur deuten darauf hin, dass der Schöpfer die Welt bewusst und absichtlich geschaffen hat

Vertreter Und Deren Theorien

  • Thomas von Aquin [2]
    • Scholastiker und theologischer Philosoph
    • Werk: “Summa Theologica”
      • Beobachtung von Zweckmäßigkeit und Ordnung
      • Diese Zwecke sind absichtlich und bewusst in die Schöpfung eingebaut
      • Dies weist auf einen intelligenten Schöpfer hin.
  • William Paley [3] [4]
    • britischer Theologe und Philosoph
    • Werk: “Natural Theology”
      • Paley’s Watchmaker-Analogie
        • Beobachtung von Zweckmäßigkeit und Ordnung in der Natur und die Boabachtung einer Uhr weisen auf einen intelligenten Schöpfer hin
        • Zwecke wurden bewusst in die S,chöpfung eingebaut
  • Richard Swinburne [5]
    • britischer Theologe und Philosoph
    • Werk: “The Existence of God”
      • induktives teleologisches Argument
      • jede geringfügige Abweichung von diesen Naturgesetzen würde zu einer Welt führen, in der Leben nicht möglich wäre
      • Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Feinabstimmung zufällig entsteht, ist sehr gering, was darauf hinweist, dass sie das Ergebnis von Design ist.

Kritiker Und Deren Kritik

  • Immanuel Kant [6] [12]

    • deutscher Philosoph
    • Werk: “Kritik der reinen Vernunft”
    • Laut Kant das klarste, und am besten mit dem gemeinsamen Verstand der Menschheit übereinstimmende Argument.
    • kritisiert den Übergang von einem “weisen Autor der Natur” zu einem undendlichen Schöpfer (von Architekt zu Schöpfer). Denn dann wäre es eine ursprüngliche und höchste Ursache, dessen Existenz von nichts anderem als sich selbst abhängt.

    Dies führt uns zurück zum kosmologischen Argument und damit zu einer Abhängkeit von ontologischen Argument, denn dann gäbe es einen unbewegten Erreger.

  • David Hume [7][13]

    • kann man aus der Ordnung der Natur wirklich auf einen intelligenten Schöpfer schließen, oder ist es nur eine Analogie, dass die Natur wie ein menschliches Kunstwerk aussieht, das von einem intelligenten Schöpfer geschaffen wurde.
    • Der Unterschied liegt darin, dass menschliche Kunstwerke von menschlichen Schöpfern stammen, aber wir keine Erfahrung mit der Schöpfung des Universums oder der Natur haben. → Sodass kann man nicht auf einen Schöpfer schließen.
    • Man kann aus der Ordnung der Natur nicht auf bestimmte Eigenschaften oder Merkmale des Schöpfers schließen. Zum Beispiel seine Unendlichkeit oder Allmacht.
    • Das Universum ist nicht vollkommen, also kann es nicht die Vollkommenheit Gottes beweisen, da die Ursache im Verhältnis zur Wirkung stehen müsste (wenn Gott vollkommen ist, muss auch das Universum vollkommen, also perfekt sein).
    • Das Universum hat ebenso viel Ähnlichkeit mit einem Tier wie mit einer von Menschenhand geschaffenen Maschine, so dass Gott vielleicht die Seele des Universums ist.
  • Bertrand Russell [8]

  • Richard Dawkins [9], [11]

    • Im Buch “The Blind Watchmaker” und ”The God Delusion” (Der Gotteswahn)
      • Es ist kein intelligenter Schöpfer notwendig, um die Komplexität zu erklären. Stattdessen ist dafür die natürliche Selektion verantwortlich.
      • Prämisse 1: Jede kreative Intelligenz, die ausreichend komplex ist, um irgendetwas zu gestalten, entsteht ausschließlich als Endprodukt eines langen Prozesses der allmählichen Evolution.
      • Prämisse 2: Gott ist eine kreative Intelligenz
      • Konklusion: Da kreative Intelligenz durch Evolution entstanden ist, tritt sie im Universum zwangsläufig erst sehr spät in Erscheinung. Gott kann das Universum und das Leben deshalb nicht entworfen haben.
  • John Hospers [10]

    • amerikanischer Philosoph
    • Kritik an der Klarheit des Begriffs “Ordnung” (Thomas von Aquin)
    • Zweifel daran, ob das Universum tatsächlich geordnet ist
    • Ordnung ist nur insoweit ein Beweis für Planung, als das man beobachtet hat, dass Ordnung aus Planung resultiert.
      • Diese Beobachtung ist eben nicht geschehen
    • Somit gibt es keinen Beweis für die Existenz eines solchen Gottes. Außerdem kann die Welt auch ohne einen Schöpfer eine bestimmte Ordnung und Struktur aufweisen.

Analogieschluss Des Teleologischen Gottesbeweis

Prämisse 1: Die Welt weist auf eine bewusste Planung und Ordnung hin, die nicht zufällig oder durch Naturgesetze allein erklärt werden kann.

Prämisse 2: Diese Planung und Ordnung kann nur von einem intelligenten Schöpfer verursacht worden sein.

Konklusion: Es gibt einen intelligenten Schöpfer, der für die Planung und Ordnung der Welt verantwortlich ist, und dieser Schöpfer wird als Gott bezeichnet.

Darstellung Des Teleologischen Gottesbeweis

Quellen

1https://de.richarddawkins.net/articles/der-teleologische-gottesbeweis
2Thomas von Aquin (1265 bis 1273): Summa Theologica, Italien
3Paley, William (1802): Natural Theology, London.
4https://www.youtube.com/watch?v=bNPSiaU62yk
5Swinburne, Richard: The Existence of God (1979)
6Kant, Immanuel (1781): Kritik der reinen Vernunft, Rig
7Hume, David (1779): Dialogues Concerning Natural Religion, London.
8Russell, Bertrand (1927): Why I Am Not a Christian, London.
9Dawkins, Richard (1986): The Blind Watchmaker, New York.
10Hospers, John (1953): Philo Einführungsphase 153.
11Dawkins, Richard (2006): Der Gotteswahn. DenkArt Einführungsphase 136.
12https://plato.stanford.edu/entries/kant-religion/, Artikel 3.1.2.3
13http://people.tamu.edu/~sdaniel/HumeCritiqueDesign.pdf

David Hume http://anselm.edu/sites/default/files/Documents/Institute%20of%20SA%20Studies/Hume%20and%20Aquinas%20on%20Natural%20TheologyREVISED2.pdf | | | Nicht explizit verwendet | | | https://formal.kastel.kit.edu/~beckert/teaching/Seminar-LogikaufAbwegen-SS04/graf_ausarbeitung.pdf | | | https://plato.stanford.edu/entries/teleological-arguments/ | | | https://www.philoclopedia.de/was-kann-ich-wissen/gottesbeweise/teleologischer-gottesbeweis/ | | | https://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=rkhAAQAAMAAJ&oi=fnd&pg=PR2&dq=%E2%80%9Ekritik+der+reinen+vernunft%E2%80%9C+s.+261+ff.&ots=2VDQMlkzX4&sig=FKufZMNkJPxrS2PLxTySUWK3K84#v=onepage&q&f=false Kritik der reinen Venunft | | | https://mthz.ub.uni-muenchen.de/MThZ/article/download/1994H1S35-47/4009/5831 Argumente für die Existenz Gottes | | | https://web.archive.org/web/20160324053025/http://www.well.com/~hernan/biomorphs/ Computerprogramm zur Evolution | | | https://plato.stanford.edu/entries/kant-religion/#KantCritTradArguForGodsExis |

Der teleologische Gottesbeweis, auch bekannt als das “Design”-Argument oder das Argument aus der Teleologie, ist eine Argumentationsstrategie, die behauptet, dass die Existenz eines intelligenten Designers notwendig ist, um die Komplexität und Zweckmäßigkeit des Universums und des Lebens auf der Erde zu erklären. Ein zentraler Gedanke dieses Arguments ist, dass die Ordnung, Schönheit und Zweckmäßigkeit der Natur darauf hinweisen, dass sie von einem intelligenten Schöpfer entworfen und geschaffen wurden.

Ein wichtiger Vertreter des teleologischen Gottesbeweises ist der Philosoph William Paley (1743-1805), der in seinem Werk “Natural Theology” (1802) das Design-Argument ausführlich darlegt. Paley argumentiert, dass der gleiche Verstand, der die komplexe Struktur einer Uhr entwirft, auch die komplexe Struktur des Universums entworfen haben muss. Er vergleicht das Universum mit einer Uhr und argumentiert, dass wie bei einer Uhr, die verschiedene Teile hat, die alle zusammenarbeiten, um eine bestimmte Funktion zu erfüllen, auch das Universum verschiedene Teile hat, die alle zusammenarbeiten, um das Leben zu ermöglichen. Paley betont, dass die Komplexität und Zweckmäßigkeit des Universums nicht auf bloßen Zufall zurückgeführt werden können und dass es einen intelligenten Schöpfer geben muss, der dieses Design entworfen hat.

Eine kritische Herausforderung an den teleologischen Gottesbeweis stammt von Immanuel Kant (1724-1804). Kant argumentiert in seiner Kritik der reinen Vernunft, dass die teleologische Argumentation keine notwendige Verbindung zwischen dem Design und einem intelligenten Schöpfer aufweist. Er betont, dass die Vorstellung eines Schöpfers nur ein logischer Schluss aus der Beobachtung der Komplexität des Universums ist, und dass es keine unmittelbare Evidenz dafür gibt, dass es tatsächlich einen Schöpfer gibt. Darüber hinaus argumentiert Kant, dass es schwierig ist, von der Ordnung in der Natur auf eine göttliche Intelligenz zu schließen, da die Natur nicht notwendigerweise perfekt oder vollständig geordnet ist.

Eine weitere Kritik an Paleys Argument kommt von Charles Darwin (1809-1882), der in seinem Werk “The Origin of Species” (1859) die Idee der natürlichen Selektion entwickelt. Darwin argumentiert, dass die Komplexität und Zweckmäßigkeit des Lebens nicht auf einen intelligenten Schöpfer zurückzuführen ist, sondern auf den Prozess der natürlichen Selektion, bei dem sich Organismen an ihre Umgebung anpassen und ihre Merkmale im Laufe der Zeit entwickeln. Darwin betont, dass die natürliche Selektion eine plausible Erklärung für die Entstehung von Komplexität und Zweckmäßigkeit in der Natur bietet, ohne dass eine göttliche Intelligenz notwendig ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der teleologische Gottesbeweis eine Argumentationsstrategie ist, die behauptet, dass die Existenz eines intelligenten Schöpfers notwendig ist, um die Komplexität und Zweckmäßigkeit des Universums zu erklären. Paleys Argumentation wird jedoch durch Kants Kritik und Darwins Erklärungen herausgefordert. Kant weist darauf hin, dass das Design-Argument keine notwendige Verbindung zwischen Design und Schöpfer aufweist und dass es keine unmittelbare Evidenz für die Existenz eines Schöpfers gibt. Darwin argumentiert, dass die natürliche Selektion eine plausible Erklärung für die Komplexität und Zweckmäßigkeit in der Natur bietet, ohne dass ein intelligenter Schöpfer notwendig ist.

Es gibt jedoch auch Stimmen, die den teleologischen Gottesbeweis verteidigen. Zum Beispiel argumentiert der Philosoph Richard Swinburne, dass die Beobachtung der Ordnung, Schönheit und Zweckmäßigkeit in der Natur eine starke Evidenz für die Existenz eines Schöpfers liefert. Er betont, dass die natürliche Selektion allein keine ausreichende Erklärung für die Entstehung von Komplexität und Zweckmäßigkeit in der Natur bietet, da sie nicht erklären kann, warum bestimmte Merkmale besser geeignet sind als andere. Swinburne argumentiert, dass die Existenz eines Schöpfers die beste Erklärung für die Komplexität und Zweckmäßigkeit in der Natur ist.

Insgesamt bleibt der teleologische Gottesbeweis ein umstrittenes Argument. Während einige argumentieren, dass die Komplexität und Zweckmäßigkeit in der Natur auf einen intelligenten Schöpfer hinweisen, argumentieren andere, dass es plausible natürliche Erklärungen für diese Phänomene gibt, die keinen Schöpfer erfordern.