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04.10.23

Aufgaben

  1. Untersuche anhand des Dialogs in der 5. Szene, wie der Hauptmann Woyzeck behandelt. Gehe dabei auf folgende Punkte ein:
    • Welche Tugend- bzw. Moralvorstellung vertritt der Hauptmann und was wirft er Woyzeck vor?
    • Welche Tugend- und Moralvorstellung vertritt Woyzeck?

Ergebnisse

Dramenanalyse

Im folgenden soll das Drama „Woyzeck” des Autors Georg Büchner, erschienen 1877, anhand der Szene 5 darauf analysiert werden, wie der Hauptmann Woyzeck behandelt. Die 5. Szene handelt davon, dass während Woyzeck den Hauptmann rasiert, sie über die Tugend und Moral sprechen. Der Hauptmann überwiegt den Sprechanteil deutlich und wirft Woyzecks fehlende Tugend und Moral vor.

Zunächst spielt die Rangordnung bei der Armee dafür eine Rolle, wie der Hauptmann zu Woyzeck steht. Woyzeck steht als einfacher Soldat in der Rangordnung deutlich unter der Position des Hauptmanns, was sich in dem Charakter des Hauptmanns und der Reaktion von Woyzeck auf ihn klar widerspiegelt. Woyzeck reagiert sogar auf offensichtlichen Falschaussagen immer mit „Ja wohl, Herr Hauptmann” (S.16, Z.13).

Auf der anderen Seit wirft der Hauptmann Woyzeck die fehlende Tugend und Moral vor. Der Hauptmann hat bestimmte Tugend- und Moralvorstellungen, die sich klar von Woyzecks Vorstellungen absetzen. Der Hauptmann zeigt sich besorgt über die Ewigkeit und Zeitverschwendung in der Welt (S.15, Z.27. & Z.33). Er empfindet das Wort Moral im positiven und für ihn besteht ein Verbindung zwischen ihr und der Religion. Er wirft Woyzeck vor, er hätte keine Moral, was er damit begründet, dass Woyzecks ein uneheliches bzw. nicht von der Kirche gesegnetes Kind hat (S.16, Z.19). Woyzeck erwidert seine Antwort, da er eine ganz andere Moralvorstellung hat. Er sagt, dass Gott seine Lebenslage verstehen wird und Formalitäten nicht so wichtig seien (S.16, Z.22ff.). Er betont die Realität des Lebens in Armut und die Bedeutung von Geld, um zu überleben. Menschen in seiner gesellschaftlichen Position hätten nicht die Freiheit, sich um Moral und Tugend zu kümmern (S.16, Z.29ff.). Er deutet an, dass diejenigen, die im Wohlstand leben, eher tugendhaft sein können (S.17, Z.11ff.). Woyzeck sieht die Tugend im positiven und sieht es als Luxus an, da er es sich finanziell nicht leisten kann, moralisch und tugendhaft zu sein (S.17, Z.13ff.).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zwischen Woyzeck und dem Hauptmann aufgrund der verschiedenen Positionen in der Gesellschaft, die Tugend- und Moralvorstellungen sehr unterschiedlich sind. Während der Hauptmann versucht, seine moralischen Vorstellungen zu betonen, neigt Woyzeck dazu, die Realität des Lebens in Armut und sozialer Ungerechtigkeit hervorzuheben, was die armen Menschen durch Geldmangel daran hindert, moralisch und tugendhaft zu sein.