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Induktionsproblem

Definition

Unser Urteil folgt den Assoziationen der Erfahrungen und nicht den Tatsachen der Welt.

Die [[Induktion]] wird überall in der Wissenschaft und im Alltag benutzt, und beansprucht somit ihre Gültigkeit. In dem Induktionsproblem beschäftigt sich Hume genau mit der Frage, ob die Gültigkeit induktiver Schlussfolgerungen gerechtfertigt ist, und wie man überhaupt an wahrer Erkenntnis gelangen kann.

Hume fand heraus, dass alle induktiven Schlussfolgerungen auf einer weiteren Prämisse beruhen, um gültig zu sein. Notwendige Voraussetzung für diese Methode ist die Annahme, dass sich etwas in der Zukunft so verhalten wird wie in der Vergangenheit. Es bedeutet, dass alle nicht-demonstrativen Schlüsse auf der Voraussetzung der Gleichförmigkeit der Natur beruhen.

Um die Gültigkeit der Induktion zu gewährleisten, muss der [[Satz vom Widerspruch]] zutreffen. Die gegenteilige Aussage, dass die Vergangenheit und die Zukunft nicht gleich sei, ist allerdings durchaus vorstellbar. Wenn aber beide Annahmen gleichermaßen möglich sind, kann die Voraussetzung, Ereignisse seien voraussehbar, unmöglich notwendig oder allgemein sein.

Wenn sich die Natur nicht zumindest annähernd gleichförmig verhält, ist es sinnlos, auf der Basis vergangener Erfahrungen auf die Zukunft zu schließen. Es wäre unmöglich an Erkenntnis zu gelangen, da ausschließlich auf Basis von Erfahrung wahrheits-konservierende Schlüsse entstehen können.

Es gibt bis jetzt keine Lösung auf das Induktionsproblem, allerdings kann auch nicht bewiesen werden, dass es keine Lösung geben wird.

Argumentationsstruktur1

Humes Argumentation betrifft die folgende induktive Schlussfolgerung:

Induktionsschluss

Prämisse: Alle beobachteten Fälle von A waren B. Konklusion: Die nächste Instanz von A wird B sein.

Humes Argumente

Prämisse 1: Es gibt nur zwei Arten von Argumenten: demonstrativ und wahrscheinlich. Prämisse 2: Der Induktionsschluss setzt das Uniformitätsprinzip voraus.

Demonstrative Argumentation des Uniformitätsprinzips

Prämisse 3: Die Negation einer demonstrativen Schlussfolgerung ist ein Widerspruch. Prämisse 4: Die Negation des Uniformitätsprinzips ist kein Widerspruch. Konklusion 1: Es gibt kein demonstratives Argument für das Uniformitätsprinzips.

Wahrscheinliche Argumentation des Uniformitätsprinzips

Prämisse 5: Jedes wahrscheinliche Argument für das Uniformitätsprinzip setzt das Uniformitätsprinzip voraus. Prämisse 6: Ein Argument für ein Prinzip darf nicht dasselbe Prinzip voraussetzen. Konklusion 2: Es gibt kein wahrscheinliches Argument für das Uniformitätsprinzips.

Beispiel

Wenn man Beispielsweise Schießpulver wahrnimmt, dann denkt man möglicherweise an den Effekt der Explosion. Wir schließen darauf, dass das Schießpulver explodieren wird, aufgrund der Basis von vergänglichen Erfahrungen und der bestehenden Assoziation zwischen Schießpulver und Explosionen.

Hume argumentiert, dass wir keinen kausalen Schluss (auf dem Verhältnis von Ursache und Wirkung) a priori (ohne Erfahrung) machen können. Für Hume ist die Kausalitätsbeziehung die einzige Beziehung, durch die wir an neue Erkenntnis gelangen können.

Lösungsansätze

Da Humes Argument ein Dilemma ist, gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, ihm zu widerstehen:

  1. Ein demonstratives Argument für die Existenz der Uniformität der Natur, das den induktiven Schluss rechtfertigt, welches a priori sein muss, um nicht zirkulär zu sein.
  2. Zu argumentieren, dass es schließlich ein wahrscheinliches (oder empirisches) Argument gibt, das den induktiven Schluss rechtfertigen kann.

Demonstratives Argument für das Uniformitätsprinzip

Induktive Begründungen der Induktion

Entstehung der Zirkularität nach Hume

Hume behauptet, dass enumerative Induktion das Uniformitätsprinzip voraussetzen. Nach Prämisse 7 und 8 muss auch das Uniformitätsprinzip durch ein Argument gestützt werden, damit der induktive Schluss gerechtfertigt ist.

Eine natürliche Idee ist, damit zu argumentieren, dass „es funktioniert“. Wir wissen, dass es funktioniert, weil sich frühere Argumente, die sich auf das Uniformitätsprinzip stützten, als erfolgreich erwiesen.

Diese Argumentation allein reicht allerdings nicht aus, es sei denn, wir haben Grund zu der Annahme, dass solche Argumente auch in Zukunft Erfolg haben werden. Diese Behauptung selbst muss durch ein induktives Argument gestützt werden:

Prämisse: Die meisten Argumente der Form X , die auf dem Uniformitätsprinzip basieren, waren in der Vergangenheit erfolgreich. Konklusion: Daher sind die meisten Argumente der Form X , die auf das Uniformitätsprinzip basieren, erfolgreich.

Problematisch ist, dass dieses Argument, welches das Uniformitätsprinzip rechtfertigen will, selbst von dem Uniformitätsprinzip abhängt.

Anhänge

https://plato.stanford.edu/entries/induction-problem/

Footnotes

  1. https://plato.stanford.edu/archives/win2022/entries/induction-problem/#Reco