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Ontologischer Gottesbeweis

Ontologischer Gottesbeweis

P1: Das, worüber hinaus Größeres (Vollkommeneres) nicht gedacht werden kann (Gott), existiert im Verstand.

P2: Wenn etwas im Verstand existiert, kann angenommen werden, dass es auch in Wirklichkeit existiert.

P3: Existenz ist eine vollkommentheitsfördernde Eigenschaft.

K1 Das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, existiert notwendigerweise in Wirklichkeit. Denn andernfalls wäre es nicht das, worüber Größeres nicht gedacht werden kann, weil es dafür existieren müsste.

Vertreter

  • Anselm von Canterbury

Kritik

  • Immanuel Kant
  • Gaunilo

Kritik an Prämisse (P2)

Widerlegung durch Gegenbeispiele:

  • Es existieren Vorstellungen von Dingen, deren Existenz unmöglich ist: Runde Vierecke, verheiratete Junggesellen etc.

=> Logische Unmöglichkeiten, die sprachlich jedoch vorstellbar sind. => Nicht alles, was im Verstand existiert kann auch als existent angenommen werden

Kritik an Prämisse (P3)

Gaunilos vollkommende Insel:

  1. Die Insel, über die hinaus keine vollkommenere Insel gedacht werden kann, existiert im Verstand.

  2. Wenn etwas im Verstand existiert, kann angenommen werden, dass es auch in Wirklichkeit existiert.

  3. Existenz ist eine vollkommenheitsfördernde Eigenschaft.

    Konklusion: Die Insel, über die hinaus keine vollkommenere Insel gedacht werden kann, existiert notwendigerweise auch in Wirklichkeit.

Wenn Canterburys Argument stimmt bzw. Existenz eine vollkommenheitsfördernde Eigenschaft wäre, müsste alles, was im Verstand existieren kann, in seiner vollkommenen Form notwendigerweise existieren.

=> Da diese Konklusion folgerichtig aus Canterburys Argument abgeleitet wurde und offensichtlich falsch ist, muss im Umkehrschluss eine der Prämissen von Canterbury falsch sein.