Skip to content
AlphaSoundZ
YouTubeGitHubDiscordInstagram

Konzeptpapier

Konzeptpapier ModuCore

Jan Jacob Holst | S2

Um der Ressourcenknappheit entgegen zu wirken und die Schäden für die Umwelt einzugrenzen, gilt es, den maximalen Nutzen aus den bestehenden Ressourcen zu ziehen, sie wieder zu verwenden und weiter zu verarbeiten; und auf umweltfreundliche, nachhaltige Rohstoffe umzusteigen. Die Wende zu einer ressourcenschonenden Stadt kann außerdem nur mit einem veränderten Mobilitätsverhalten funktionieren. Nachhaltige Mobilitätsformen sind nicht auf fossile Brennstoffe und Individualverkehr angewiesen und können mit lokal produzierter Energie aus Kreislaufsystemen gespeist werden. Welchen Nutzen hätten die zuvor noch mit Autos befahrenden Straßen dann noch?

Die Idee dieses Konzepts ist es, breite Straßen als Grundlage zu nehmen und auf diese Straßen Wohnungsmodule und öffentliche Plätze zu bauen, mit denen man hintereinander gereiht ein ausgewogenes System für Mensch und Natur schafft.

Das entwickelte Modell (ModuCore) stellt das Verbindungsmodul dar, welches aufeinandertreffende Module verbinden soll. Solche Module bestehen aus einer flachen Seite und einer hohen Seite. Die flache Seite dient der Überdachung eines Fußwegs. Auf der hohen Seite befinden sich Wohnungen. Die Überdachung, welche selbst aus vielen einzelnen zusammengesetzten Platten besteht, ermöglicht das bauen mit nachhaltigen Stoffen innerhalb des Konstrukts, wie beispielsweise mit Holz, welches durch den Schutz vor Starkwetterereignissen länger erhalten bleibt. Neben dem Regenschutz hat das Dach weitere Funktionen.

Zum Einen wird eine großflächige extensive Dachbegrünung möglich. Extensive Dachbegrünungen bestehen aus mehreren, aufeinanderliegenden Schichten. Regenwasser und spezielle Substrate versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen. Regnet es mehr, als die Pflanzen aufnehmen können, wird das überschüssige Wasser über eine Drainage in die Regenrinne abgeleitet. Der Vorteil einer extensiven Dachbegrünung im Vergleich zum Pendant (intensiven Begrünung) ist der geringe Pflegeaufwand und die geringere Last, die das Dach tragen muss (Quelle: https://cradle-mag.de/artikel/extensive-dachbegruenung.html). Dachbegrünungen sind gleichzeitig eine ökologische Alternative zu klassischen Dachbedeckungen wie Kies oder Dachpappe, mit der außerdem vergleichsweise weniger Verschleißmaterial benötigt wird, wie etwa bei Dachziegel. Zum Anderen kann Photovoltaik eingesetzt werden, um CO2-frei Strom zu erzeugen. Dabei können beide Elemente in Kombination (Dachbegrünung und Photovoltaik) eingesetzt werden. Die zwei großen kreisrunden Öffnungen im Dach gewähren die Luftzufuhr und Luftzirkulation. Außerdem ermöglicht dies die Bewässerung von Grünflächen innerhalb des Gebäudes unter der Öffnung durch Regen.

Optional können die Module mit umliegenden Gebäuden verbunden werden, um bereits vorhandene Barrierefreiheit (z.B. Fahrstühle) Wohnungen/Räume anzubinden.

Welchen Nutzen hat das Gebäude? Bei dem Gebäude handelt es sich um eine öffentliche Kernzone, die mit Wohnungsmodulen verbunden ist. Es kann außerdem als Campus eines Unternehmens verwendet werden. Es dient der Entspannung und der zufälligen Begegnung und somit dem Austausch unter Kolleg

, Geschäftspartner
und Besuchenden. Wohnungsmodule können alternativ als Büros verwendet werden. Mit der direkten Anbindung an einen Campus können diese größtenteils in Form von offenen, gemeinsam genutzten Räumen verwendet werden. Das spart effizient Fläche und bietet viele Möglichkeiten, flexibel auf einzelne räumliche Bedürfnisse einzugehen. Mit dem Einsatz von Modulen in Kombination mit modularen Raumelementen, wie beispielsweise Raumtrennern kann eine individualisierbare Arbeitsumgebung geschaffen werden.

Abschließend wird die intendierte Raumwirkung erläutert. Das Gebäude ist größtenteils an den Seiten geöffnet, um zunächst die Mobilität durch das Gebäude nicht einzuschränken und zudem mögliche Einengung zu verhindern. Das öffentliche Modul soll den Besucher einladen, anstatt ein “Mauer” um ihn zu bilden (die Stützpfeiler sind aufgrund des Maßstabs im Modell nicht zusehen). Der Verzicht auf Wände führt zum Einen zu einem weichen Übergang in den Boden, als würde das Gebäude aus dem Boden hervortreten. Dies wird durch die Begrünung, die auf der Westseite in den Boden übergeht verstärkt. Zum Anderen wurden viele Teile offen gelassen, um den Massivität der Decke entgegenzuwirken. Der Besucher soll sich nicht eingeengt oder erniedrigt fühlen, sondern eingeladen sein, sich zu entspannen und zu genießen. Aus diesem Grund gibt es viele dynamisch und weich geformte Öffnungen. Dadurch hat der Besucher die Möglichkeit das Gebäude jederzeit über kurzen Weg zu verlassen oder nur als Durchgang zu nutzen. Die beiden Öffnungen im Dach hellen den Raum auf. Die Grünfläche liegt auf der Westseite, wodurch abends auf der Wiese der Sonnenuntergang genossen werden kann. Die natlosen Verbindungen zwischen den Modulen schaffen Ruhe. Die dynamische und organische Form des Daches und der Module schaffen in Kombination mit der extensiven Dachbegrünung eine Ästhetik, welche einen ruhigen Ort in dem umliegenden Stadtlärm schafft.

Da der Grundriss leider im Plakat fehlt ist hier das Bild dafür (Seitenansicht befindet sich auf dem Plakat, Maßstab des gebauten Modells ist 1:650): ![[grundriss_kunst_semersterarbeit_s2.png]]