Skip to content
AlphaSoundZ
YouTubeGitHubDiscordInstagram

Genossenschaftsmodelle

Genossenschaftsmodelle

Genossenschaftsmodelle

Inhalt

  • Was ist eine Genossenschaft
  • Vor- und Nachteile einer Wohnungsbaugenossenschaft
  • Geschichte

Was Ist Eine Genossenschaft

Allgemein

Eine Genossenschaft ist eine Gesellschaft des privaten Rechts (juristische person) und wird von den Mitgliedern geführt.

  • Genossenschaft oder Kooperative
  • Verband natürlicher oder juristischer personen
  • wird von Mitgliedern geführt
  • Zweck: Erwerbstätigkeit oder wirtschaftlichen oder sozialen Förderung der Genoss*Innen
  • gemeinschaftlicher, wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
  • 100 Länder haben Genossenschaften

Zwangsgenossenschaften

In verschiedenen Bereichen existieren Organisationen, die ähnlich wie eine Genossenschaft organisiert sind und teilweise auch als „Genossenschaft“ bezeichnet werden. Manchmal sind alle Grundeigentümer eines bestimmten Gebietes zwangsweise Mitglied. Hierzu gehören z. B. die Jagdgenossenschaften, Deichverbände und Realgemeinden. Zwangsmitgliedschaft prägt auch die Berufsgenossenschaften (als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung), deren Mitgliedschaft alle Unternehmen nach festgelegter Branchenzuteilung haben müssen. Diese Zwangsgenossenschaften haben jedoch nicht alle eine Rechtsform gemäß dem Genossenschaftsgesetz.

Zweck

Zweck einer Genossenschaft ist die Förderung der Wirtschaftlichkeit ihrer Mitglieder. Förderung und Erfüllung des Förderzweckes ist ein unabdingbarer Auftrag. Der verfolgte Zweck der Genossenschaft ist im Sinne des Genossenschaftsgesetzes erfüllt, wenn für die Mitglieder im weitesten Sinne wirtschaftliche und/oder soziale Leistungen zur Förderung ihrer Mitglieder erbracht werden.

Gründungsvoraussetzungen (in Deutschland)

Eine eG muss aus mindestens drei Mitgliedern bestehen. Sie muss über eine Satzung mit gesetzlich vorgeschriebenem Mindestinhalt verfügen. Die Genossenschaft ist, nachdem ein Gutachten durch den Prüfungsverband erstellt wurde, in das Genossenschaftsregister des zuständigen Amtsgerichts (Registergericht) einzutragen.

Genossenschaftsgesetz

  • nach Novellierung 2006 zählen auch soziale und kulturelle Zwecke

Werte Einer Genossenschaft

  • Vertrauen
  • Transparenz
  • Verantwortung
  • Gemeinschaftlichkeit

Die 3 Prinzipien

  • Selbsthilfe
  • Selbstverantwortung
  • Selbstverwaltung

Branchen

  • Wohnungsbau
  • Landwirtschaft
  • Einzelhandel
  • Werbung
  • Bankwesen

Beispiele

  • Energiegenossenschaften
  • Privatschulen (Waldorf)
  • Tageszeitung (TAZ)
  • Bio-Läden
  • Welt-Läden
  • Dorf-Läden
  • Wohnprojekte
  • Freiberufler im IT Bereich
  • Genossenschaftsbanken

Prüfungsverband

Jede Genossenschaft gehört einem gesetzlichen Prüfungsverband an, welcher in regelmäßigen Zeitabständen die Genossenschaft auf wirtschaftliche Verhältnisse überprüft, als auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. Die Regelmäßige Prüfung soll Geschäftspartner und Mitglieder von finanziellen Schäden schützen. Außerdem betreut der Prüfungsverband Mitglieds Genossenschaften in rechtlichen, betriebswirtschaftlichen

Vor- Und Nachteile Einer Wohnungsbaugenossenschaft

Eine Wohnungsbaugenossenschaft (kurz WBG) hat im Allgemeinen das Ziel, den genossenschaftlichen Mitgliedern preisgünstigen Wohnraum anzubieten. Es ist eine kooperative Form eines Wohnungsunternehmens. Das Miteigentum der einzelnen Mitglieder bezieht sich damit nicht auf die genutzte Wohnung, sondern auf das Wohnungsunternehmen. In Deutschland gibt es mehr als 2.000 Baugenossenschaften, die mehr als zwei Millionen Wohnungen verwalten und etwa drei Millionen Mitglieder haben. Allein in Berlin verwalten mehr als 80 Wohnungsbaugenossenschaften etwa 180.000 Wohnungen, d.h. über zehn Prozent des gesamten Wohnungsbestandes dieser Stadt.

Vorteile

  • der Mieter unterschreibt in vielen Fällen einen Dauernutzungsvertrag. Dieser kann nicht nur die Nutzung der Wohnung für viele Jahre garantieren, sondern sogar zu einem lebenslangen Wohnrecht führen.
  • Niedrige Miete
  • Mieter hat ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen
  • Rausschmiss nur bei grober Regelverletzung
  • soziale Gemeinschaft

Nachteile

  • lange Wartelisten durch hohe Nachfrage

    → keine neue Mitglieder

  • beim Austreten dauert die Rückzahlung der Genossenschaftsanteile oft mehrere Monate oder sogar Jahre

  • Kündigung oft nur zum Jahresende mit bestimmter Frist

  • finanzielles Risiko, denn wenn die Genossenschaft pleite geht, dann ist das investierte Geld verloren

  • Mindestanlage Zeit

  • Beitrittspflicht beim Mieten

  • eingeschränktes Mitbestimmungsrecht

Geschichte

Problem

  1. Jahrhundert durch Industrialisierung viele Missstände

Grundidee

  • Selbsthilfe
  • durch freiwillige Kooperation die Mitglieder vor dem Abrutschen in soziales Elend bewahren
  • Primär wirtschaftliche Zwecke

Idee Unabhängig Voneinander

den Gedanke der solidarischen Selbsthilfe erkannte die Arbeiterbewegung früh als wirksames Mittel zur Verbesserung der prekären Verhältnisse der Arbeiter

Schulze-Delitzsch (in Der Stadt)

politisch/wirtschaftlich (Genossenschaftsgesetz Bundestag)

Raiffeisen (auf Dem Land)

erst caritativ

Gemeinschaft unterstützt, nicht abhängig vom Staat

Entwicklung

Stephan Born gründete 1848 die Arbeiterverbrüderung

  • Aufbau durch Staatskredit finanzierter Produktivassoziationen
  • Ansatz wurde von Ferdinand Lassalle 1862/63 aufgegriffen
    • unterschied sich durch das Konzept der öffentlichen Finanzierung bewusst von den liberalen Initiativen
  • sozialdemokratisch organisierte Arbeiter nahmen das Unternehmenskonzept auf
  • erfolg der Genossenschaftstrukturen führte zur Gründung zentraler Verbände wie dem “Allgemeinen Verband der auf Selbsthilfe beruhenden Deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften”
  • Das revidierte „Reichsgesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften“ von 1889 schuf ein rechtliches Fundament für die Genossenschaften, das in Teilen bis heute besteht.
  • demokratischer Aufbau der genossenschaften unvereinbar mit dem NS “Führerprinzip”, wurden Opfer der “Gleichschaltung”
  • Neu-und Wiederanfang in der Nachkriegszeit

DDR

Genossenschaftliche Organisationen werden von planwirtschaftlichen Bestrebungen begleitet. Was als Mittel zur Machtkonsolidierung im Agrarbereich dient, wurde dementsprechend gefördert. Der planwirtschaftliche Eingriff wurde auf Konsum-, Wohnungs- und gewerbliche Genossenschaften ausgeweitet.

Nach der Wiedervereinigung gingen die Genossenschaften zu dem Prinzip der demokratischen Selbstverwaltung über, hatten aber Probleme mit der Anpassung an die Bedingungen des freien Marktes.

Genossenschaften wurden zu AGs, da man Aktien nur verkaufen und nicht kündigen kann —> Investitionen bleiben erhalten.

Aufgrund der Sicherung des Eigenkapitals. Mitgliederbindung fehlt.

Außerdem fehlten die Kontrollinstanzen und der Vorstand konnte Entscheidungen alleine treffen, da es keine eG mehr war. Dadurch gab es viele Skandale etc.

Gegenseite Coop eg.

Zusammenschluss aus eG in Schleswig-Holstein unter Führung der Kieler Genossenschaft.

Aus Schleswig-Holstein.

Heute noch aktiv, mit 52 000 Mitgliedern und 9 000 Beschäftigten.

Genossenschaften Im Ausland

Im Ausland dominieren Genossenschaften den Konsumgütermarkt z.B. in Italien. Es wurden keine Aktiengesellschaften gegründet, trotzdem bleiben die Konsumgüter der Genossenschaften frei zugänglich für Nicht-Genossen.