Politische Sprache
Politische Sprache
- Vorbereitetes vs. spontanes Sprechen
- Adressatenorientierung
- Rede: zielführend
- Gespräch: Empathie, Sympathie
- Betonung, Artikulation (Monotonie vs. Emotionalität), Mimik + Gestik
- „schwammige” und ausweichende Antworten (z.B. in Interviews)
- lange verschachtelte Sätze
- Bundestag: provokativ, stark kritisierend
- Machtposition des Redners (z.B. Opposition?)
- Konnotation von Begriffen
- sich selbst einbeziehen (Personalpronomen) bzw. auch abgrenzen
- Komposition
Sprache und Politik
- Sprache ist nicht nur ein Instrument der Politik, sondern die Bedingung ihrer Möglichkeit.
- Politisches Handeln umfasst Informieren, Begründen, Analysieren, Kritisieren, Rechtfertigen, Bewerten, Argumentieren, Darstellen, Abwerten.
- Politiker verwenden sprachliche Mittel wie Überredung (Persuasion) und Information.
- Verständigungsprobleme entstehen durch unterschiedliche Perspektiven, Interpretationen und Interessen.
- Sprachliches Handeln in der Politik ist konstitutiv und eng mit der Machtfrage verknüpft.
- Öffentlichkeit und Massenmedialität prägen politische Kommunikation, die mehrfach adressiert ist.
- Politisches Sprachhandeln wird durch Medien inszeniert, hat einen Inszenierungscharakter und steht unter ständiger Beobachtung.
- Politiker müssen ihre Botschaften mediengerecht, exakt, prägnant und verständlich übermitteln.
- Mediale Erfahrung und rhetorische Geschultheit sind Kernkompetenzen politischer Akteure.
Entscheidungspolitik
- Nichtöffentlich
- Bestimmte Verfahren müssen eingehalten werden (z.B. Gesetzgebung)
Darstellungspolitik
- Öffentlich
- Medienvermittelt
- Zustimmungsbereitschaft erzeugen
Grundfunktionen der Sprache (Darstellungspolitik)
-
Persuasion (Überredung): Sprache dient dazu, Meinungen und Einstellungen zu beeinflussen und Vertrauen in politische Akteure zu schaffen.
-
Legitimation und Zustimmungsbereitschaft: Politische Kommunikation zielt darauf ab, Handlungen zu legitimieren und die Zustimmung der Öffentlichkeit zu gewinnen.
-
Deutungshoheit und Verwendungshoheit von Sprache: Sprache wird genutzt, um die Interpretation von Ereignissen zu beeinflussen und Kontrolle über den Sprachgebrauch zu behalten.
-
Informative Funktion: Die Vermittlung von Informationen in einer persuasiven Art und Weise, um politische Positionen zu stärken und Verständnis zu fördern.
-
Aktive politische Partizipation: Sprache fördert die Beteiligung der Bürger an politischen Prozessen durch Diskussion, Informationsaustausch und politische Mitarbeit.
Politainment
- Kritik an der Vermischung von Politik und Unterhaltung.
- Bezieht sich auf den Unterhaltungscharakter politischer Kommunikation, der den Fokus auf Unterhaltung und Dramatisierung legt.
Mediokratie
- Kritik an der Dominanz der Medien in der Politik.
- Beschreibt eine Situation, in der die Medien die Politik bestimmen und politische Entscheidungen stark von ihrer medialen Darstellung beeinflusst werden.
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Semantische Kämpfe
Vom eigenen Verständnis eines Begriffs andere überzeugen (das eigene Verständnis sei die richtige)
Schlagwörter
Ideologievokabular. Diese können verschiedene Wertungen haben - positive und negative. Diese Wörter haben eine dreifache Leistung: bezeichnet, bewertet, fordert
Bedeutungskonkurrenz
Ein Begriff hat mehrere Bedeutungen. Z.B. Leistungsträger, Krieg
Kann zu Missverständnissen zwischen Politikern und Bürgern führen.
Bezeichnungskonkurrenz
Mehrere Begriffe für eine Bedeutung. Die Begriffe erzeugen möglicherweise eine andere Wirkung bzw. haben einen anderen Effekt.
Prinzipientropos
Mündliche und Schriftliche Texttypen
Typ | Merkmale |
---|---|
politische Rede | mündliche Präsentationsform (meistens auf schriftlicher Basis), oft anlassbezogen, klarer Kommunikationsrahmen, Beziehung zwischen Redner und Publikum |
Parteiprogramm | sachlich, formell, gegliedert, addressatenbezogen, Ziele der Partei, Persuation |
politische Talkshow | mündliche Diskussionsform (intuitiv), klarer Kommunikationsrahmen, Beziehung zwischen verschiedenen Redner und Moderator |
Debatte | |
Interview | |
Weblog | |
Twitter/X | Kurzlebig, direkt (da die Nachrichtenlänge begrenzt ist), direktes Feedback von jedem möglich |
Podcast | Zielgerecht, begrenzte Interessensgruppe (Follower) |
Politolinguistik
Denotation
Ein Wort bezeichnet eine Sache, Wort ohne Wertung
Konnotation
Ein Wort bringt eine Nebenbedeutung mit sich, die entweder positiv oder negativ ist.
Deontik
Ein Wort, welches durch dessen Wirkung stark geprägt ist.
Beispiel: Ungeziefer → Ungeziefer muss entfernt werden
=> appellativ