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Epochenübersicht

Epochenübersicht

von der Aufklärung bis zur Gegenwart

ab Seite 394 alle Epochen

Aufklärung

Immanuel Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?

Der Tanzbaer (1783)

Die Aufklärung war eine Epoche, die von 1720 bis 1785 währte und sich durch den Fokus auf Vernunft und Wissenschaft auszeichnete. Diese Epoche war eine Abkehr von den althergebrachten Ansichten und beinhaltete eine Neubewertung des Wissens und der Kultur. In dieser Zeit entwickelten sich neue Theorien, die die Kultur und das Denken des 18. Jahrhunderts beeinflussten. Viele der Ideen der Aufklärung sind heute noch wichtig und werden immer noch in der modernen Welt angewandt.

Merkmale

  • DIe Epoche der Aufklärung war hauptsächlich durch den Verstand und die Vernunft geleitet. Die Menschen sollten lernen, über sich selbst und ihre Lebenssituation kritisch nachzudenken und alles was sie Wissen kritisch zu hinterfragen. Sie sollten also nicht alles hinnehmen, sondern selbst anfangen zu denken und zu verändern.
  • Es wurde Toleranz gegenüber verschiedenen Kulturen und Religionen gefordert.
  • Es gab Forderungen nach Demokratie und einem Ende der Unterdrückung der Menschen.
  • Die Epoche war zudem auf Optimismus im Leben gerichtet und forderte sich keine Gedanken mehr über ein Leben nach dem Tod zu machen.
  • Einer ihrer wichtigsten Vertreter waren immanuel Kant und Lessing.

Hauptthemen

  • Vorrang der Vernunft (Rationalismus)
  • Selbstverantwortung und Mündigkeit des Menschen
  • Gleichheit der Menschen von Natur aus
  • religiöse Toleranz
  • kirchliche Dogmen verlieren durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse Einfluss
  • erläuternde Funktion von Literatur und Theater (Furcht und Mitleid)
  • nützen und erfreuen (lat.: prodesse et delectare)

Motive / Schlüsselwörter

  • Vernunft, Verstand
  • Tugend, Moral
  • Erziehung
  • Toleranz
  • Mündigkeit
  • Furcht und Mitleid
  • Nachahmung der Natur
  • Selbstvervollkommung

Gattungen / Genres

  • bürgerliches Trauerspiel
  • Lehrgedicht
  • Fabel
  • Aphorismus
  • Aufklärungsroman
  • Briefroman
  • Brief
  • moralische Wochenschrift
  • literaturtheoretische Schriften
  • Enzyklopädie

Konflikte

  • adelige Willkür ↔ bürgerliche Tugend
  • kirchliche Dogmen ↔ subjektive religiöse Empfindungen
  • soziale/religiöse Differenzen ↔ Gleichheit, Toleranz

Sprache / Stil

  • antike Gedicht- und Versformen
  • Blankvers (reimloser Vers)
  • Verzicht auf Pathos
  • klare Sprache (Prosa)

Figuren

  • der aufgeklärte, mündige Mensch
  • tugendhafte Figuren im Kontrast zu Herrschaft und Willkür

Wichtige Vertreter

  • Johann Christoph Gottsched (1700-1766)
  • Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)
  • Immanuel Kant (1724-1804)
  • Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
  • Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Sturm Und Drang

Weltbild / Ideologie

  • Freiheit
  • Individueller Ausdruck
  • Erweiterung rationalen Denkens
  • gegen Literaturtradition
  • gegen wenig Poetik
  • gegen veraltete Moralvorstellung
    • alt / jung Konflikt
  • Ablösen reiner Vernunftsgedanken

Geniekult

  • Dichter ist das Genie und mti der Natur auf göttlicher Ebene
  • Angeborene hohe literarische Begabung
  • Schöpfungs- und Durchsetzungskraft
  • Freie Selbstentfaltung

Inhalte Der Literatur

  • Inniges Verhältnis zur Natur
  • Naturmensch: Gefühle, Leidenschaften, Sehnsucht und Triebe
  • Missachtung von gesellschaftlichen Regeln
  • für Emanzipation des Bürgertums
  • gegen Adelswillkür

⇒ Rückwendung der Gesellschaft, Hinwendung zur Natur

Textgattungen

  • innerer Monolog
  • Briefroman
  • Drama
  • Gedichte
  • Lyrik

Schrift Und Sprache

  • keine literarische Schreibregeln
  • vielfältige rhetorische Mittel
  • individueller Ausdruck
  • formlos
  • offen
  • frei
  • besondere Charaktere
    • expressiv
    • melancholisch
    • zerrissen

Leitbegriffe

  • Genie
  • Rebellion
  • Liebe
  • Natur

Weimarer Klassik

Erkläre Die Gedankliche Kehrtwende

  • Abkehrung von alten Idealen
    • antiken Kunstideal
    • Befreiung des Menschen vor dem religiösem Aberglauben
  • neue Maßstäbe
    • grenzüberschreitende Verhaltensweisen
    • Gefühle ins Extrem gesteigert
    • eigenes politisches Programm
    • Literatur muss autonom sein
    • in den Dienst von Politik und Revolution stellen
  • Motive
    • Harmonie
    • Humanität
    • Ideal
    • Autonomie
    • Ordnung
    • Gesetz
    • Bildung
    • Freundschaft
    • Gutes
    • Schönes
    • Wahres
    • Sterben

Vormärz

  • Proletariat will Rechte, Freiheiten und demokratische Strukturen wiederhaben
  • gereiztes Deutschland
  • 1815 bis 1848
  • Zeit vor der März-Revolution im Jahr 1848
  • Viele politische Unruhen, Aufstände und Verhaftungen
  • Hintergrund: knapp 30 Jahre politischer Unterdrückung nach dem Wiener Kongress 1815
  • Karlsbader Beschlüsse: Verbot von Burschenschaften, Zensur von Büchern und Zeitungen
  • Viele Autoren des Vormärz kritisierten diese Entwicklungen und forderten Freiheiten und demokratische Strukturen
  • Autoren wurden politische Aktivisten und arbeiteten oft mit Vorsicht
  • Authentizität durch Verwendung von Dialekt in Geschichten angestrebt
  • Heinrich Heine als einflussreichster Schriftsteller der Zeit: Arbeit als Pariser Korrespondent, politische Themen in seinen Werken, Exil in Paris wegen seiner Schriften
  • Berichte über andere Länder und Kulturen waren wichtige Informationsquellen.
  • authentisch durch ihre Dialekte
  • Vetreter
    • Heinrich Heine
    • Die Gebrüder Grimm

Motive

  • Volk
  • Gerechtigkeit
  • Freiheit
  • Nation
  • Zensur
  • Verfassung
  • Nationalstaat

Hauptthemen

  • Kritik an Monarchi, Religion, Unterdrückung, Armut
  • für Recht, Gerechtigkeit, Emanzipation der Frau

Gattungen / Genres

  • Reiseliteratur
  • Versepos
  • Satire
  • politische Lyrik
  • Spottgedicht
  • Flugblatt
  • Zeitschrift
  • Sozialreportage
  • Brief

Konflikte

  • Angst
  • Flucht
  • Verfolgung
  • Künstler ↔ (Spieß-)Bürger

Sprache / Stil

  • appellativ
  • rhetorische Figuren
  • Ironie
  • Stil- und Genremix

Figuren

  • Kämpfer für die Freiheit
  • Reisende
  • Verfolgte
  • Arme

Realismus

  • 1850-1890
  • Realismus ist nicht Wirklichkeitsgetreu
  • wie es sein könnte nicht wie es ist
  • Bürgerliche Gesellschaft und Verhältnisse in der Gesllschaft
  • hohes Bildungsideal
  • keine Idylle
  • Vorurteilslos, keine Wertung
  • Sarkasums, Pessimismus
  • klare und schlichte Sprache
  • wenige Personen
  • Geschichte spielen in überschaubaren Rahmen

Moderne

  • 1890-1933
  • Pessimistische Weltsicht
    • negative Sicht auf die Welt und die Menschheit
    • Welt sei dem Untergang geweiht
  • Experimentierfreudigkeit (Gegensatz zu Naturalismus und Realismus)
    • keine Einschränkungen in der Kunst
  • Stilpluralismus
    • Wegen der Vielzahl literarischer Tendenzen spricht man in der Moderne von einem Stilpluralismus
  • Selbstreflexion und Reflexion der persönlichen Wahrnehmung
  • Verfall, Tod, Traum, Großstadt, Anonymität, Reizüberflutung, Verlust des Ichs, das Groteske, das Hässliche, Bewusstseinskrise, Sprachkrise, Sprachkritik, Kommunikationslosigkeit, Auseinandersetzung mit Sexualität
  • Unterschiedliche Ansichten und deren Relativierung, Perspektivwechsel
  • Subjektivierung und Psychologisierung der Wirklichkeitserfahrung, der Wahrnehmung und der Bewusstseinsvorgänge
  • In der Dramatik wurde der Begriff „Stück” statt Drama oder Tragödie verwendet
    • Verlust der Schlüsselfigur
    • Scheitern der Figuren, aufgrund der pessimistischen Weltansicht und der Untergangsstimmung

Strömungen

Fin de Siècle

  • Weltschmerz, Untergang, Verlust, Liebe, Tod, Sehnen, Verlangen
  • Motive: Décadence, Bohème
  • symbolistische, impressionistische Lyrik / Roman, Novelle, Satire / Einakter

Expressionismus

  • Großstadtlyrik, Sonett, Parodie/moderner Roman, Erzählung/Stationendrama

Impressionismus

Literatur nach 1945

  • 1945 bis 1989

Thema

  • Zerstörung
  • Aufarbeitung der Vergangenheit
  • Das Leben und die Erziehung in der Nachkriegsgeneration
  • Suche des modernen Menschen nach seiner Identität
  • Wirklichkeit in der Sprache
  • Selbstbetrug im Alltag
  • politischen Inhalte
  • Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland
  • Naturgedichte behandeln oft die Einbindung des Menschen in die Gegenwart

Motive und Schlüsselwörter

  • Heimkehr, Trümmer
  • „Stunde Null”
  • Gedächtnis
  • Wahrheit
  • Antwortlosigkeit
  • gesellschaftliche Verantwortung
  • neue Subjektivität
  • Selbstbesinnung, Selbstfindung

Gattungen / Genres

  • Lyrik
  • Hybridformen/Genremischung
  • Essay
  • Kurzgeschichte, Erzählung, Novelle, Roman
  • absurdes, episches, dokumentarisches Theater
  • Tragikomödie

Konflikte

  • Aufarbeitung des Nationalsozialismus
  • Generationenkonflikte
  • Sind Gedichte noch zeitgemäß?
  • literarische Produktion ←→ gesellschaftliche Funktion

Sprache / Stil

  • extreme Knappheit
  • Spiel mit der Rolle des Erzählers
  • Verschachtelung von Zeit- und Erzählebenen
  • Bewusstseinsstrom
  • Verfremdung
  • Reduktion, schlichte parataktische Reihungen

Figuren

  • Randfiguren
  • das Individuum in seinem Alltag
  • kommentierender Erzähler

Aspekte ausschließlich bei der DDR

  • Abbildung der sozialistischen Realität (Thema)
  • zurückkehrende Emigranten (Thema)
  • politische Parabel (Gattung)
  • sozialistische Gesellschaft ←→ Individualität (DDR)
  • positiver sozialistischer Held als Vorbild
  • Heimkehrer

Gattungen

Epik

Vertreter

  • Seghers („Das siebte Kreuz”, 1946)
  • Borchert („Draußen vor der Tür”, 1947)
  • Bachmann („Die gestundete Zeit”, 1953)
  • Koeppen („Das Treibhaus”, 1953)
  • Dürrenmatt („Der Besuch der alten Dame”, 1955)
  • Müller („Der Lohndrücker”, 1956)
  • Grass („Die Blechtrommel”, 1959)
  • Johnson („Mutmassungen über Jakob”, 1959)
  • Wolf („Der geteilte Himmer”, 1963)
  • Weiss („Die Ermittlung”, 1965)
  • Lenz („Deutschstunde”, 1968)
  • Becker („Jakob der Lügner”, 1969)
  • Böll („Die verlorene Ehre der Katharina Blum”, 1974)
  • Hein („Der fremde Freund (Drachenblut)”, 1982)
  • Bernhard („Heldenplatz”, 1988)

Phasen

  1. Erste Phase (unmittelbar nach dem Krieg):
    • Autoren erfassen die zerstörte Realität und moralische Verfassung der Menschen.
    • Sie verwenden eine prägnante Sprache, um den Zustand der Nachkriegslandschaft widerzuspiegeln.
    • Die Sprache wird zum Ausdrucksmittel und zur Bestimmung der Wirklichkeit.
  2. Zweite Phase (wirtschaftlicher Aufschwung und gesellschaftliche Veränderungen):
    • Die Gesellschaft ist geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung in Westdeutschland (das sogenannte “Wirtschaftswunder”).
    • Konsum und bescheidener Genuss nehmen zu, verbunden mit einer Ablehnung der Vergangenheit und der Schuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus.
    • Der Kalte Krieg verlangsamt die Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit.
    • Schriftsteller kommentieren diese Haltungen kritisch oder decken den Selbstbetrug des Alltags auf.
    • Die “Neue Subjektivität” entsteht und bringt Zweifel an der Wahrnehmung der Wirklichkeit und die Verletzlichkeit individueller Träume und Probleme zum Ausdruck.
  3. Dritte Phase (Wirtschaftskrise und soziale Bewegungen):
    • Der vermeintlich dauerhafte wirtschaftliche Aufschwung gerät in eine Krise, und studentische Protestbewegungen entstehen.
    • Die Literatur konzentriert sich darauf, den Menschen auf neue und zeitgemäße Weise zu bestimmen.